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Bunkers del Carmel

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Ich will zum Parc del Guinardó, meinem alten Wohnort, meinem Berg, meinem Rückzugsort für eine Auszeit in guten und schlechten Zeiten. Der Aufstieg ist schweißtreibend und man möchte nach drei Minuten wieder umdrehen. Gleiche Höhe und Aussicht wie im nebenand liegenden Parc Güell, ab und zu ein Jogger oder ein Hundebesitzer, ansonsten Ruhe.

Ich höre Menschenlärm, die Silhouette der alten Bunkerreste enthält einige Menschen. Ich hatte im letzten Jahr bereits den kleinen Schock, dass dieser Ort nicht mehr ganz geheim ist, daher bin ich nicht ganz überrascht über die Menschenmassen, die sich lautstark unterhält und mit dem Selfie-Stick die Szenerie festhält.

Sonnenuntergang hinterm Tibidabo und Wolkenleuchten.  Ich suche einen Platz für mein Picknick. Ein Mädchen läuft mir vor die Linse und ich muss ein Foto von der Szenerie machen – es ist wunderbar. Sie geht weiter und ich hinterher, ich spreche sie an und zeige ihr die Bilder. Ich frage, ob sie Zeit hat, denn ich bin vorbeireitet und habe ‚zufällig‘ einen Rucksack voller Essen dabei. Sie ist überrascht, macht aber mit. Wir suchen uns einen ruhigen Platz auf der Rückseite des Berges, der zwar keine Aussicht über die Stadt und das Meer hat,  dafür aber ebenso wunderbar ist und keine anderen Menschen stören.

Salami, Schinken, Chorizo, Oliven, Curado-Käse, Wein, Baguette und stundenlange Gespräche, über Menschen und das Leben, Italien, Essen, Reisen, Arbeit, Jugend, Zukunft.

Perfetto!